Freitag, 1. April 2016

Ein Baby als Beifahrer

Wie Ronny begann, sich im Straßenverkehr als kleiner Macho auf zu führen, seiner Mama sagen wollte wie sie richtig Auto fährt, und sie so fast zur „Weißglut“ brachte.
„Jetzt fährst du 80!“ Jetzt fährst du fast 100!“ jetzt fährst du 120!“ „Und jetzt fährst du wieder 80!“ Ron am Beginn einer großen „Kommentatoren-Laufbahn.“ Ich kann nicht sagen, dass mich das aufmerksame Beifahrerverhalten meines Freundes übermäßig entzückt.


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Eher – ich gestehe – fühle ich mich überwacht. Stellt er doch inzwischen überaus treffende Bezüge zu den geltenden Verkehrsvorschriften her.
„Hier darfst du doch nur 80 fahren, stimmt`s? Kannst du keine Schilder lesen...?“
Na ja, ich sollte mich wohl freuen, dass mein „großer Junge“ so aufpasst. Und während des Autofahrens – was soll er denn auch sonst tun, wo heute doch mal keine Geschichte von Benjamin Blümchen aus dem Rekorder trötet?
„Du, das finde ich jetzt total blöd, dass du dich da von diesem Affen überholen lässt, oder was soll das jetzt!?“ Genau, das finde ich eigentlich auch, aber ich hasse ebenso diese Rechthaberei und das Rein quatschen. Außerdem merke ich dass bei Ron dieser gewisse Unterton mitschwingt, den ich zum Tod nicht ab kann.

Ich ärgere mich nun doch über meine Nachlässigkeit, weil ich es Ron heute gestattet habe vorne neben mir auf dem Beifahrersitz Platz zu nehmen. Lange gucke ich mir das nicht mehr an und dann bringe ich ihn zur Ruhe. Warum gehören „kleine Geister“ denn wohl auf den Kindersitz und wozu gibt es so schöne Babyschnuller; (auch für Erwachsene)...???
Irgendwie scheinen Männer das „Sich-überholen-lassen“ als Niederlage an zu sehen. Und weil Ron heute nicht fährt, sondern seine Freundin, bzw. MAMA, und er daher selber nicht eingreifen kann, also wir gemeinsam in einem Boot, bzw. Auto sitzen, hat er sich an zu passen. Das gehört mit zur Erziehung und soll ihm sein „Baby-da- sein“ verdeutlichen. Daher werde ich das jetzt garantiert öfters machen.
„Ich verstehe nicht, warum hier ein Überholverbot ist." Jetzt regt sich mein „großer Junge“ richtig auf.
„Ich verstehe die nicht, die das bestimmen. Hier ist es doch gar nicht unübersichtlich.
Aber was kann man von Beamten schon erwarten? Idioten!“
Wie ich diese Schimpfwörter und dieses Macho-Gehabe hasse. Außer mit diesen Kampfausdrücken weiß er sich nicht zu helfen und daher spinnt dieser Überholer eben. Und ich natürlich auch!
„Was, ich auch??“ Moment, jetzt reicht ́s...
Das Maß ist voll. Jetzt hat er es übertrieben. Ich fahre rechts raus und halte an. So schnell wie ich die Beifahrertür aufgerissen und den „Bengel“ raus gezehrt habe, so schnell kann er gar nicht reagieren. Nun wird er halt den Rest der Fahrt öffentlich als „Baby“ verbringen.
Aus Ron wird schnurstracks Ronny. Die Attacken meines „Babys“ werde ich beenden, auch wenn es ihm nicht gefällt und er sich wehrt. Ich gurte Ronny auf dem Rücksitz fest und hole den Babyrucksack aus dem Kofferraum, in dem sich Nuckelflasche, Lätzchen, Beruhigungssauger, Wickelunterlage und Ersatzwindel befinden.
Wie gut das für den „Notfall“ immer alles dabei ist... Ronny weiß dass er übertrieben hat, ich wütend bin und keine frechen Worte mehr dulde. Er wehrt sich und wird rot vor Scham als ich seinen Kopf festhalte und ihm den Nuckel in den Mund stecken will. „Bitte nicht. Ich bin jetzt auch artig und nicht mehr vorlaut.“ – „Das kannst du jetzt auch nicht mehr“, konnte ich mir ein Grinsen nicht verkneifen.
Alles was er jetzt noch sagen wollte kam durch den Schnuller wie „Babygebrabbel“ daher.
Den Nuckel am Hinterkopf gegen ein Ausspucken gesichert, ein Babymützchen auf dem Kopf und einen Kuschel-Teddy im Arm setze ich die Fahrt mit einem hoffentlich jetzt „braven Jungen“ fort.
Ich fahre nun seit 15 Jahren Auto. Und diese Strecke bestimmt schon die Hälfte davon. Also denke ich doch, das ich weiß was ich tue und brauche alles andere als einen „Kerl“ der zusehends frech wird und mir den letzten Nerv raubt!?
Während der Weiterfahrt gucke ich konzentriert auf die Straße und ab-, und zu in den Rückspiegel. Ein Blick auf die Uhr sagt mir dass es zu spät ist um es pünktlich zum Mittagessen nach Hause zu schaffen.
So was ärgert mich, auch wenn ich ihm das Fläschchen unterwegs füttern kann...!!
Aber mein „Baby“ soll ja auch an seinen festen Tages- Rhythmus gewöhnt werden.
Daher erst mal schnell raus aus der Stadt. Es ist Ruhe im Auto. Aber mein Ronny würdigt mich keines Blickes. Durch den Spiegel sehe ich noch immer seinen verschüchterten Blick zum Boden.
Oh, Oh, Oh ... Was bin ich jetzt aber froh!
Ich kenne Frauen, die ob drohender Beifahreraktivitäten des Ehemannes, bzw. ihres Freundes konsequent das Steuer verweigern.
Ich aber kann mich – seufz, und Gott sei Dank – vor den Kommentaren meines „Kerls“ aus der „Kindersitz- Perspektive“ schützen, in dem ich ihn ruhig stelle.
Kurz hinter dem Ortsschild biege ich in einen kleinen Waldweg ab. Vor einer Lichtung bleiben wir stehen. Genau das Richtige für uns. Ich breite eine Decke aus und verwirkliche meine Idee hier in dieser Abgeschiedenheit meinem „Baby“ das Fläschchen zu geben und gemeinsam den Mittagsschlaf durch zu führen. Nach kleinen anfänglichen Bedenken kriege ich Ronny dazu sich zu mir auf die Decke zulegen.
„Wenn du jetzt schön artig deine Milch trinkst bekommst du danach auch eine schöne Belohnung.“
Ich glaube er weiß was ich damit meine und er legt sich zu mir in die Armbeuge.
Das Lätzchen lege ich ihm ohne fest zu binden um den Hals. Schon hat mein Ronny den Sauger im Mund und nuckelt seine Milch. Es ist ein herrlicher Sonnentag; und
erst jetzt fällt mir richtig auf an was für einem schönen Platz wir gelandet sind.
Die Stille ist einfach wunderbar und wohltuend. Die Angst vor fremden Blicken, vorm beobachtet werden ist somit schnell gebannt. Dennoch muss ich Ronny zweimal beruhigen und ihn zum trinken ermuntern. Noch dichter rückt mein „Baby“ an mich heran als er mit letzten kräftigen Zügen die Flasche leert. Wie lieb er doch sein kann, denke ich mir, küsse ihn auf die Stirn und öffne meine Bluse. Aller Ärger ist verflogen als ich ihm meine Brust darbiete und er gierig an der Warze zu saugen beginnt. Schnell finde ich daran Gefallen und es kribbelt in meinem ganzen Körper.
Meine freie Hand wandert in sein Höschen...
Ein „Baby-Puller“ ist das ja nicht gerade was ich da in der Hand halte!
Aber nass ist das Höschen! Ob ich meinem „Baby“ hier noch die Windel wechseln muss..?
Ich schaue in die Wolken, genieße die Sonnenstrahlen und das Saugen an der Brust...
Unsere Welt ist bunt und sie dreht sich!! Einfach schön...
Durch ein paar Regentropfen werde ich wach. Es hat sich bewölkt und ist kühl geworden.
Au-Weia, drei Stunden sind vergangen. Es war für Ronny und mich so entspannend, das wir eingeschlafen sind. So hatte mein „Baby“ doch seinen Mittagsschlaf und seine „Mama“ ein bisschen Erholung. Schnell zusammen packen und ab nach Hause.
„Wenn du jetzt weiterhin lieb bist darfst du wieder auf den Beifahrersitz.“
„Auch ohne Nuckel bist du für den Rest des Tages ein lieber Junge; versprichst du mir das? Zu Hause wechsle ich dir dann gleich die Windel und mache dich sauber. Und vielleicht passiert dann ja noch ein bisschen mehr...!?“
Auf der Rückfahrt gebe ich mir keine weitere Blöße und ringe mich wieder um hoch konzentriertes Fahrverhalten. Da – erneut die Stimme vom Beifahrersitz: „Du hast nicht mehr viel Benzin im Tank!“ – „Wie heißt das?“ – „Mama, wir haben nicht mehr viel Benzin. Du musst, ich meine wir sollten wirklich tanken! Mama, bitte. Sonst kommen wir nicht nach Hause und aus einem schönen Abend wird nichts.“
Ich wollte gerade losschimpfen und wieder den Nuckel zum Einsatz bringen, da sehe ich die Tankanzeige. Ach herrje, das stimmt ja wirklich: „Ronny, sag der Mama wo hier die nächste Tankstelle ist. Du bist doch jetzt ein ganz lieber Junge?“
Ich tanke nun mal ungern. Ich zögere das immer bis zum letzten Moment hinaus, oder lasse meinem „Baby“ das Tanken. Äh, ich meine natürlich meinen Freund Ron! Babys können ja nicht tanken, geschweige denn Auto fahren.
Das mit dem Hinauszögern mache ich seit dem ich Auto fahre. Und es ist in der ganzen langen Zeit erst einmal schief gegangen. Heute darf es natürlich gerade nicht das zweite Mal passieren.
„Im nächsten Ort, die dritte Kreuzung, an der Bäckerei rechts ab- da ist die Tankstelle.“ – „Danke mein Kleiner. Dann tanken wir eben diesmal ein bisschen früher.“
Schaden tut ́s ja nicht. Und darf es auch nicht. Außerdem, wozu habe ich denn heute mein Baby dabei...?
Aber eines weiß ich genau: „Für die nächste Autofahrt packen wir mal wieder die Hörspiel-Kassette von Benjamin Blümchen ein. Und der Babyrucksack kommt jetzt zu jedem noch so kurzem Ausflug mit!
Denn so ein Rucksack und sein Inhalt ist für große Babys und kleine Jungs und deren Erziehung doch unverzichtbar!“

Das dürfen sie einer ERFAHRENEN MAMA ruhig glauben.

1 Kommentar:

  1. Auch diese Geschichte gefällt mir gut. Achte beim nächsten mal nur bitte auf die Schreibweise von Ä oder Ü. Da fehlen überall die Punkte drüber. Ansonsten ist das eine super Storry! Schreib weiter.

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